Momentan finden Sie auf dieser Seite fünf Rubriken: Top-Ten-Filmzitate, Top-Ten-Spiele, Top-Ten-Songs, Top-Ten-Bücher und Top-Ten-Filme (ich liebe Filme). Schauen Sie ruhig hin und wieder mal rein, die Seite wird nach und nach ausgebaut. Ach ja: Es sind dann doch nicht immer genau 10...
Top-Ten-Filmzitate
Dieser ewige Kreis aus Erwartungen und Enttäuschungen...
die größte Distanz der Welt liegt zwischen dem, wie es ist, und dem, wie du dachtest, dass es sein würde.
(The only living boy in New York)
Wir leben unser Leben, so gut wir können, und wir haben auch nicht viele Alternativen.
(Geschichten des alltäglichen Wahnsinns)
JETZT können Sie den Marshall holen!
(Django Unchained)
Der bescheißt uns, wir bescheißt ihm - Kreislauf, verstehst du?!
(Bang Boom Bang)
Ich war mit einem Mann, und ich war froh, aber ebensogut hätte ich meinen Arm um den Kopf eines Pferdes legen können.
(Der Himmel über Berlin)
Zouzous Rosenblätter - sie sind wieder da!
(Ist das Leben nicht wunderschön?!)
- Dafür wirst du brennen, Angel!
- Ich weiß, in der Hölle!
(Angel Heart)
Do you sometimes have the feeling, that you get punished for your sins?!
(König der Fischer)
Ich weiß, dass du es warst Fredo, und es bricht mir das Herz.
(Der Pate, Teil 2)
Drei Jahre in dieser Hölle, vier Jahre!, und jeder Tag wie ein Jahr und jede Nacht wie ein Jahrhundert.
(Im Westen nichts Neues, 1930)
Ich komm nicht aus Köln. Ich komm aus Berlin, du Arsch!
(Die Musterknaben)
Top-Ten-Spiele
Ich
muss zugeben, dass mir die Auswahl extrem schwer fällt, und sie
wechselt im Detail jedes halbe Jahr, mitunter auch von Woche zu Woche.
Es gibt mindestens 50 ganz und gar großartige Spiele neueren Datums, die
ich immer und immer wieder gerne spiele, die eine brillante Mechanik
haben und perfekt umgesetzt wurden.
Die Werwölfe von Düsterwald
Mein absolutes Lieblingsspiel.
Über
fünf Jahre lang habe ich in meiner alten Heimat Kassel alle 14 Tage
einen offenen Werwolftreff organisiert, später dann noch einige im Bremer Umalnd. An die 1.000 Partien habe ich selbst
gespielt und hunderte geleitet. Und dennoch - es reizt mich immer
wieder. Was dieses Großgruppenspiel mit seinem minimalem Regelumfang an
Kommunikation und herrlichen zwischenmenschlichen Situationen entstehen
lässt, ist einfach nur fantastisch.
Und seine brutale Direktheit, leb oder stirb, ist gnadenlos gut.
Brügge
Autor
Stefan Feld ist vor allem durch seine anspruchsvollen, komplexen,
verzahnten Werke bekannt. Brügge ist so ein Mittelding, im besten Sinne
des Wortes, zwischen Familienspiel und Freakspiel angesiedelt. Es bietet
sehr viele Möglichkeiten, bleibt dabei aber stets wunderbar fluffig. In
30 bis 40 Minuten macht man enorm viele Aktionen, steuert, plant,
hofft, bangt - und ist dann doch immer wieder dem Glück ein Stück weit
ausgeliefert. Habe ich 2013/2014 unfassbar oft gespielt und bin immer
wieder zu einer weiteren Partie bereit.
Abluxxen
Nahezu
jeden Dienstag wird in unserem Spieletreff geluxxt, zumeist als
Abschluss des Spieleabends, und immer wieder ist es reizvoll, fies, zum
Ärgern schön. Taktik, Strategie, Glück und Überraschung - das Spiel hat
einfach alles. Allerdings sei erwähnt, dass es am Anfang, wenn man es
kennenlernt, etwas sperrig ist, die Spielregeln sind definitiv nicht
intuitiv. Bei uns hat es drei volle Partien gebraucht, bis es zündete.
Doch seitdem: der Dauerbrenner schlechthin.
Sushi Go
Das
Spiel ist in den USA ein Top-Bestseller, und hierzulande fast gänzlich
unbeachtet geblieben. Für mich völlig unverständlich. Aus meiner Sicht
wäre es das perfekte Spiel des Jahres. Man spielt drei volle Durchgänge.
Und man höre und staune: diese drei Durchgänge dauern insgesamt nur 10
Minuten. Sowas von flott. Das beste Drafting-Game ever. Und wer meint,
das sei ja alles eh nur Glück, der möge mal mit mir spielen... :-)
Einfach genial
Das
absolute Meisterstück von Reiner Knizia. Der Titel trifft es exakt: so
einfach und so genial. Ideal geeignet, um nahezu jeden, der eigentlich
nicht so gerne spielt, für Brettspiele zu erwärmen. Ein perfektes Spiel.
Hätte unbedingt den Titel "Spiel des Jahres" verdient gehabt. Aber auch
so enorm erfolgreich. Auch die 3D-Version ist wirklich gut.
Nobody is perfect
Ich liebe es. Was haben wir uns schon für Schwachsinnsantworten ausgedacht - und trotzdem sind die Leute drauf reingefallen.
Gut 15 Jahren habe ich alle Zettel meiner Mitspieler gesammelt. Da könnte ich
glatt ein Buch draus machen. Einziger Nachteil von Nobody is perfect:
Kreativität, Phantasie und vor allem Ausformulieren in kurzer Zeit sind
nicht jedermanns Sache, da wird es häufig schwer, genügend Mitspieler zu
bekommen. Eine prima Alternative ist dann "Dixit", das Spiel des Jahres
2010. Sozusagen ein Nobody mit wunderschönen Illustrationen.
6 nimmt
Ein
Spiel, mit dem man ruckzuck selbsternannte Nicht-Spieler fesseln kann.
Wolfgang Kramer hat etliche Meisterwerke geschaffen, aber 6 nimmt ist
sein allerallerbestes. Ein einmal-im-Leben-Mechanismus.
(Dass ich mit "x nimmt" ein Spiel zur "6 nimmt"-Familie beisteuern konnte, ist mir wirklich eine Ehre.)
Ohne Furcht und Adel
Es
sieht aus wie ein Kartenspiel, aber es fühlt sich deutlich größer an,
sozusagen eine vollwertige Hauptmahlzeit. Habe ich immer in der
Spieletasche, wenn womöglich 5-7 Leute auftauchen, also zu wenige für
eine Werwolfrunde und zu viele für die allermeisten Brettspiele. Denn
wenn alle gemeinsam etwas spielen wollen, dann wird's, jenseits von
Partyspielen, zumeist eng mit der Auswahl.
Doppelkopf
Das
beste 4-Personen-Kartenspiel, das es gibt. Natürlich nur MIT den
9en, mit Schweinchen und mit "zweite Herz 10 schlägt die erste". Alles
andere ist bäh, bäh, bäh! Sei noch erwähnt, dass das großartige
Kartenspiel "Tichu" fast an Doppelkopf heranreicht, ebenfalls ein ganz
großer Wurf und unbedingt empfehlenswert.
Das Spiel MUSS in dieser Liste auftauchen, allein schon deshalb, weil ich tausende von Stunden meiner Jugend entweder im Mitelfeld mit dem Ball am Fuß oder eben mit verschränkten Armen vorm Brett sitzend verbracht habe. Was habe ich die Turniere damals geliebt! Falls jemand weiß, ob irgendeiner meiner Konkurrenten bei den diversen Jugendmeisterschaften "Internationaler Meister" oder "Großmeister" geworden ist - bitte melden!
Privacy
Ja,
es ist von mir, aber es steht trotzdem hier. Wenn es darum geht,
Geheimnisse der lieben Mitspieler/Bekannten/Freunde auf charmante,
angenehme Weise zu enthüllen (ohne den Einzelnen bloßzustellen), dann
ist Privacy goldrichtig. Was habe ich für herrliche
Abende, für tränennasse Lachsalven und völlig fassungslose Gesichter auf
dutzenden von Partys erlebt! Und was wurde nicht alles zu Tage
gefördert! Nie werde ich vergessen, dass 6 von 7 Mitspielern unter der
Dusche pinkelten, dass sich 10 von 11 für intelligenter als den linken
Nachbarn hielten, dass 4 von 9 schon mal Sex zu dritt hatten - und das
10 von 12 (!!!) in den letzten 4 Wochen ... nein, das sage ich hier
nicht...
Top-Ten-Songs
Hurt (Johnny Cash)
Kurz
vor seinem Tod aufgenommen, mit tausend Falten und schartiger Stimme,
und in dieser Version absolut großartig (das Original stammt von Trent Reznor, Nine Inch Nails). Kein anderes Lied beschreibt so
authentisch die Grundsubstanz des Lebens: Leiden und Zerfallen.
"What have I become, my sweetest friend, everyone I know, goes away in the end."
Am Fenster (City)
Exakt so fühlt sich meine Seele an!
Solitude (Black Sabbath)
So auch.
Town called Malice (The Jam)
Kann
irgendjemand bei diesem Rhythmus die Füße stillhalten? Der Song wird
gewiss noch einigen aus dem Film "Billy Elliot" im Ohr sein, wenn der
Nachwuchstänzer durch die grauen Gassen wirbelt, hinaus aus Durham
(hinaus aus Malice), hinaus aus dem Kleinstadtmief. Als wäre das
Lied extra für den Film geschrieben (wurde es aber nicht, es stammt aus 1982).
Brothers in Arms (Dire Straits)
Für den Zustand, in dem ich nun schon so lange lebe, und zwar jeden Tag, gibt es nur eine adäuate Entsprechung - und Brothers in Arms packt genau die in Musik.
Shout to the top (The Style Council)
When you're knocked on your back - an' your life's a flop and when you're down on the bottom there's nothing else
but to shout to the top - SHOUT!
Sunflower (Paul Weller)
Sei
an dieser Stelle einfach mal erwähnt, dass Paul Weller, vormals der
Kopf von The Jam und The Style Council, das Beste ist, was das
Musikgeschäft zu bieten hat. Ihm wird ja nur allzu oft und allzu gerne
das Etikett des Modfather of Britpop angehängt. Ich finde jedoch, er ist
eher in etwa das englische Konzentrat aus dem Besten von Rio Reiser, Grönemeyer, und Westernhagen (auch wenn der Vergleich hinkt). In Deutschland noch immer weithin unbekannt, auf der Insel neben Paul McCartney die wohl größte Ikone der Musikbranche.
All apologies (Nirvana)
Was
für eine fantastische Band das war. Was für ein tolles Lied. Und von
wegen teen spirit - einfach nur genial. Rest in peace, Kurt.
Angry times (Helen Schneider)
Mies drauf? Ne schlechte Phase? Alles zum Kotzen? Schneider with the kick rein - und aufgedreht das Ding! Danach geht's besser.
Hedonism (Skunk Anansie)
Irgendjemand
meinte mal, das Lied sei abgeschmackt. Pfff. Dort, wo "You oughta know"
von Alanis Morissette zu biestig ist, bringt es Hedonism genau auf den
Punkt: I hope you're feeling happy now.
One (U2)
Hab ich vom ersten Moment an geliebt. Hat nie aufgehört. Auch wenn ich Bonos Nähe zum WEF und zu den selbsternannten Eliten dieser Welt zum Kotzen finde.
Laß mich bei dir sein (Hildegard Knef)
Das schönste Lied über sich-einander-nah-sein, das ich kenne.
If it be your will (Leonhard Cohen)
Pssst...
(Ich lasse das Lied nochmal eine Weile hier stehen. Leider hat sich jeder Leonhard-Cohen-Zauber, der 40 Jahre mein Leben treu begleitete, nach Anschauen einer Dokumentation über den Sänger in Nichts aufgelöst. Von wegen melancholischer Romantiker - was für ein erbärmlicher Frauenkomsumierer der schlimmsten Sorte!)
Halt mich (Philipp Poisel)
"Tu so, wie wenn das jetzt für immer so bleibt."
Das Lied ist für immer und ewig mit meinem Sohn Linus
verknüpft, wie ich ihn, 4-jährig, umarme, und alles spüre, was dieses Leben sein kann.
Ach, könnten wir
sie nur halten, diese kostbarsten Momente...
Wie eine Blume (Die höchste Eisenbahn)
Immer soll es Juli sein
Fake empire (The
National)
Hab ich doch
tatsächlich erst 2020 kennengelernt.
Genau so fühle ich mich: Half awake in a fake empire.
SOS (Dimash)
Die Stimme eines Engels, die plötzlich wie aus einer anderen Welt erklingt. Unfassbar.
Der rein technisch wohl beste Sänger dieses Planeten, mit einem unmenschlichen Stimmvolumen.
Es ist immer wieder eine Freude, einem Genie zuhören oder zuschauen zu dürfen.
Dimash, der Diego Maradonna des Gesangs.
Und aus leider ewig aktuellem Anlass in tausend Formen:
Ton-Steine-Scherben
Macht kaputt, was euch kaputt macht
Wenn die Nacht am
tiefsten ist, ist der Tag am nächsten
Der Kampf geht weiter
Top-Ten-Bücher
Arc de Triomphe (Erich Maria Remarque)
Leidenschaft
pur, und zwar gleichermaßen das Geschriebene wie auch den Schreibenden
betreffend. Nach „Im Westen nichts Neues“ der zweite Weltbestseller von
Remarque. Zugegeben, pathetisch an vielen Stellen, und allezeit tief in
Calvados getränkt, aber wenn Ravic zu Joan spricht, oder von ihr, oder
einfach nur über die Liebe und den immerwährenden Funken Leben, dann ist
das genau dies: betörend. Und wenn am Ende … [verrate ich hier nicht] …
dann trifft es mich tiefer ins Herz als sonst etwas, jedes Mal aufs Neue.
Aphorismen zur Lebensweisheit (Arthur Schopenhauer)
Ohne
jeden Zweifel war Schopenhauer einer der intelligentesten Menschen und Denker, die
jemals gelebt haben. Nun wird ihm und seiner Philosophie ja nachgesagt,
sie sei gnadenlos pessimistisch, aber für dieses kleine Buch (eher ein
Mini-Spätwerk ganz am Rande, das ihm zu guter Letzt doch noch zur
verdienten Berühmtheit verhalf) gilt das nicht. Im Gegenteil. Es ist
zwar mitunter bitter in seinen Lektionen, aber konstruktiv und wahr und
tief, noch dazu in einer derart klaren, anschaulichen, schönen und
verständlichen Sprache, dass man es kaum glauben kann. Kein
geschwurbeltes Geschwafel, wie man es allzu oft bei Philosophen
vorfindet, sondern Lebensweisheit pur. Habe ich jeden Sommer im
Fahrradrucksack. Wer etwas von vernünftiger Lebensführung verstehen
will, der MUSS sich dieses Buch zulegen.
Dienstags bei Morrie
Ein
authentischer Fall. Morrie Schwartz ist Professor für Soziologie an
einer amerikanischen Universität, mit unkonventionellen Lehrmethoden,
sympathisch-kauzig und bei seinen Studenten überaus beliebt. Zu Mitch
Albom hegt er ein väterlich-freundschaftliches Verhältnis, und als Mitch
die Uni verlässt, verspricht er Morrie, dass er auch fortan Kontakt
halten wird. Tut er aber nicht. Mitch macht große Karriere als
Sportreporter. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Viele Jahre später sieht
Mitch seinen alten Lehrer zufällig in einem Fernsehinterview. Morrie
ist an ALS erkrankt, unheilbar. Er wird unaufhaltsam sämtliche
Körperfunktionen verlieren, Stück für Stück, schließlich gar nichts mehr
alleine können – und ersticken. Und genau das macht Morrie zu seiner
letzten Studienlektion: er lässt seine Umgebung am Sterbeprozess
teilhaben.
Mitch findet den Weg zurück zu Morrie und besucht ihn
fortan JEDEN Dienstag, bis hin zu Morries Tod. Der Inhalt ihrer
Zweiergespräche lautet: das Leben.
Das, was Schopenhauer rein
intellektuell als Weisheit mitzuteilen hat, sagt Morrie mit dem Herzen.
Meine Empfehlung lautet, zuerst das Buch zu lesen und hinterher auf
Youtube nach Morrie Schwartz zu suchen und sich seine Interviews mit dem
Fernsehreporter Ted Koppel anzuschauen. Es ist wahr. Alles! Und es ist
mit das Anrührendste, das ich kenne.
Die unendliche Geschichte
Es ist nicht nur das genialste Buch, das ich kenne, es ist das genialste
Werk überhaupt. Einfach unfassbar, was Michael Ende sich da (alles)
ausgedacht und mit Silberfäden zusammengewebt hat, wie Wirklichkeit und
Phantasie immer mehr ineinander verschmelzen und das eine aus dem
anderen heraus entsteht, wie die rote Schrift plötzlich im grünen Text
auftaucht, wie jeder einzelne Leser selbst nach Phantásien reist, es
rettet und sich dann darin verliert, bis hin zum Alten vom wandernden
Berg, von wo es eigentlich kein Entrinnen mehr gibt (was für ein
göttlicher Perpetuum-Mobile-Endlosszene-Einfall). Ich hab's als Kind in
einem einzigen Rutsch verschlungen, unterbrochen nur von einer kurzen
Schlafpause. Vierzig Jahre später habe ich es meinem Sohn vorgelesen, zu
einer Zeit, als es mir wirklich schlecht ging. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass jemals jemand die Sümpfe der Traurigkeit so ergreifend
dargeboten hat wie ich an diesem Abend im Hochbett - weil nicht Atreju
dort war im Schlamm, sondern ich selbst, und ich weinend mein treues
Pferd Artax Stück für Stück im Moor versinken sah. Nie werde ich es vergessen.
Michael Ende war einer der phantasiereichsten Menschen, die jemals gelebt haben. Auch "Momo" ist grandios.
Im Westen nichts Neues (Erich Maria Remarque)
Remarques
Absage an den Krieg und das sinnlose Verheizen von millionenfachem
Menschenmaterial in den endlosen Schützengräben galt lange Zeit als das
am meisten verkaufte Buch der Welt (das ist seit Harry Potter wohl
endgültig vorbei). Aber für immer bleiben wird diese einzigartige
Menschenstimme, mit der der Autor das Schicksal Paul Bäumers beschreibt,
wie es wohl nie wieder jemand tun wird. Alle Kriege sind schrecklich
und wahnsinnig und punktuell unvorstellbar grausam. Aber was dort
gelitten und ertragen wurde, an der Front zwischen Frankreich und
Deutschland, war wahrscheinlich das Allerschlimmste, in das man Soldaten
hineinjagen kann. Und dann stirbt Paul letztlich so still und
unspektakulär, dass man es hinausschreien möchte: so was darf nie wieder
geschehen!
Die Szene, in der auf dem Friedhof die Granatenhölle
losbricht, ist atemberaubend und sie beweist, bei aller berechtigten
Kritik an Remarques Ouevre, was für ein großartiger Autor er war, dass
dann, und nur dann, Geniales und Unvergängliches entstehen kann, wenn zu
einem großen Talent das Entscheidende hinzu kommt: Leidenschaft für die
Sache.
High Fidelity (Nick Hornby)
Natürlich
darf in einer Top-Ten-Liste dieses Buch nicht fehlen, denn der
Protagonist erstellt ständig irgendwelche Listen, bevorzugt über
diverseste Musiktitel, schließlich ist er ein Schallplattenjunkie mit
eigenem Gebrauchtvinylladen. Ganz am Anfang steht jedoch keine
Musikliste, sondern die Top Five seiner schmerzlichsten Trennungen.
KANNST DU DEINEN NAMEN IRGENDWO DA DRAUF FINDEN, LAURA?
Nein, kann sie
nicht. Und dennoch rangiert sie ganz oben. Aber Rob weiß halt nicht so
genau, was er will im und vom Leben. Sich festlegen, mit Mitte dreißig?
Sie alle haben? Auf DIE EINE warten? Tja, so ist das, schwierig nämlich,
mit den Männern und ihrem unerforschlichen
Paarungs-Sehnsuchts-Wunschdenken, das tief im Stammhirn verankert sein
muss. Warnung: Wer sich gerade getrennt hat und bitter leidet, der
sollte das Buch besser nicht lesen. Ich hab’s getan und konnte es nicht
zu Ende bringen.
Sei hier noch angemerkt, dass Nick Hornby einen
wunderbaren Stil hat, witzig, ironisch, originell. Im ICE habe ich mich
mal lauthals bei einem anderen seiner Werke schlapp gelacht. Alle haben
zu mir rübergestarrt. Aber ich konnte es mir nicht verkneifen.
Ach
ja, noch ne Warnung: Wer sich gerade getrennt hat und bitter leidet, der
sollte auch auf keinen Fall das Buch „Wie ein einziger Tag“ lesen. Die
Gefahr, sich aus dem Fenster stürzen zu wollen, ist gigantisch.
Painted Country (Tricia Guild)
Hä,
ein Buch mit Fotos zu einem bestimmten Einrichtungsstil? Was soll das
denn hier? Nun, es hat mir, nachdem mir so etwas lange Jahre ziemlich
schnuppe war (ich sach nur: günstige Zweizimmer-Studentenbude ohne
Flair), urplötzlich die Augen geöffnet. Früher hätte ich gesagt:
verschrammelte Möbel, für die die Farbe nicht gereicht hat. Heute ist
der bunte Landhausstil genau mein Ding. Wie sehr ich die zunächst
schäbig scheinenden Kommoden und Truhen und Stühle liebe, die ich bei
Ebay ersteigert und dann komplett aufgearbeitet habe. Individuelle
Farbtupfer mit Charakter und Geschichte. Gibt’s nur dieses eine Mal. Nur
hier. Und ohne das Buch eben gar nicht.
Träum schön, Mischa Bär (Anita Jeram & Amy Hest)
Erwähnte
ich schon, dass ich Kinderbilderbücher liebe? Nun denn: ich liebe sie!
Und dieses hier ganz besonders. Eine zeitlang habe ich es mir JEDEN
ABEND im Bett angeschaut, über Wochen hinweg. Die Illustrationen sind so
heimelig und warm und gemütlich, dass man nur allzu gerne tauschen
möchte mit Mischa Bär, der einfach noch nicht einschlafen möchte, der
Honigmilch und Vorlesegeschichte und Kuscheltiere fordert, bevor er dann
endlich das bekommt, auf das er so sehnlich wartet: den Gutenachtkuss
von Mamabär. „Einmal“, frohlockt er, „und einmal – und noch einmal!“ Und
während das Licht ausgeht im kleinen weißen Haus, klopft draußen der
Regen an die Scheibe. Und der Wind macht: huuu-huuu-huuu…
Am Anfang (Bart Moeyaert & Wolf Erlbruch)
Ein
Kinderbilderbuch für Erwachsene. Oder ein Erwachsenenbilderbuch für
Kinder? Erzählt und gezeigt wird, wie der Bärtige in sieben Tagen die
Welt erschafft. Die Worte sind so poetisch, so einzigartig, so
wunderschön! Und die Bilder dazu sind in ihrer Reduziertheit schlichtweg
genial. Auch wenn man nicht religiös ist, wie ich, gibt es für dieses
Werk nur ein Attribut: göttlich!
40 Jahre Fotografie (Jeanloup Sieff)
Der
mittlerweile verstorbene (Mode)Fotograf Jeanloup Sieff gibt Einblick in
sein Schaffen, hunderte von Bildern, schwarz-weiß, eingeteilt in
Jahrzehnte, Fünfziger, Sechziger, Siebziger, Achtziger. Landschaften,
Impressionen, Kinder, Städtisches, und vor allem Frauen, Frauen, Frauen.
Das ist soweit nett anzuschauen, optisch beeindruckend, aber noch nicht
umwerfend. Ergänzend dazu macht der Meister jedoch zu fast allen Fotos
und Epochen ganz persönliche Anmerkungen – Schlaglichter, Gedanken,
Melancholisches. Und eben diese Rückblicke auf ein ganzes Leben sind das
Besondere, geben dem Anschaulichen Tiefe und Gefühl. Immer wieder mal
sitze ich an kalten Wintertagen vorm Kamin und blättere einfach darin
herum, in den Erinnerungen von Herrn Sieff, und lasse mich überkommen
von einer Traurigkeit, die auf angenehme Weise schön ist.
Der Pate (Mario Puzo)
Das
Buch ist genau so eine Bombe wie der (später gedrehte) Film. Alles, was
man auf der Leinwand vorfindet, taucht auch in der grandios erzählten
Romanvorlage auf – alles, und noch einiges mehr. Die Zusammenhänge
werden deutlicher, die Hintergründe, die subtilen Strukturen der
Mafiafamilie Corleone. Vor allem aber erfährt man sehr viel mehr über
Johnny Fontaine, der im Film nur am Rande vorkommt. Darüber, wie Johnny
in Hollywood ganz groß Karriere macht, mit Hilfe seines Padrino
natürlich, wie es zuging zur Glanzzeit des Studiosystems, verrucht
nämlich und ungezügelt sündig. Wer den Film mag, sollte unbedingt das
Buch lesen.
Lost in Translation
Bill Murray und Scarlett Johannson gefangen in Japan (und in sich selbst). Das sind 90 Minuten auf der Couch eines Psychotherapeuten - bloß ohne Couch und Therapeut. Hypnotisch. Kann ich mir immer wieder anschauen.
Der schmale Grat
Der wohl beste
(Anti)Kriegsfilm überhaupt, ein Meisterwerk, eine Meditation. Terrence Malick zeigt, wie
grauenvoll sich eine Schlacht anfühlt: ein gottverdammter Hügel auf
einer gottverdammten Pazifikinsel muss erstürmt werden, um jeden Preis.
Aber Krieg ist eben weit mehr als dies, als Kampf und Sterben, und das
wurde so (poetisch) noch nie auf die Leinwand gezaubert: er ist, neben
der ewigen Warterei, vor allem die Aufhebung all dessen, was Sinn macht,
das gleichzeitige Nebeneinanderstehen der wundervollsten und
schrecklichsten Dinge, das kleine individuelle Sein im großen
zerstörerischen Sog, das kostbare ICH im tödlichen WIR – und immer,
immer steht die himmlisch-schöne Natur, sprich: das Leben (oder Gott, laut Malick?), nur einen
Schritt neben der irrsinnigen Zerstörung. Da geht der Inseleingeborene
an der tödlichen Truppe vorbei, wie aus einer anderen Welt. Da sind
friedlich wiegende Halme neben Granatentrichtern. Unauslöschliche
Gedanken neben ausgelöschten Körpern. Und da ist die geliebte Ehefrau
hinter den müden Lidern, die sanft und allezeit tief berührt – und den
davongekommenen Soldaten letztlich dort trifft und vernichtet, wo kein
Geschoss jemals hinkommen kann: im Herzen.
(Auch die
Buchvorlage "Insel der Verdammten" ist brillant, wohl Weltliteratur,
wenngleich erst der Film daraus ein geniales Meisterwerk gemacht hat.
Erst Malick hat dem Ganzen eine Seele gegeben. Auch wenn Malick in den letzten Jahren unsäglich nervt...)
Der König der Fischer
Jeff Bridges als oberzynischer ultra-arroganter Radiomoderator-Yuppie-Kotzbrocken, dem das Leben eine bittere Lektion erteilt. Tausend tolle Einfälle. Dazu der herrlich schräge Robin Williams als Strafe, Schicksal, Chance und Erlösung. Wer je gelitten hat in diesem Leben und wer je von der eigenen Vergangenheit verfolgt und gemartert wurde – der kennt den roten Ritter!
C'est la vie
Ich liebe diesen Film.
Wegen seiner Grundstimmung und seiner Grundaussage. Genau so fühlt sich
das Leben für mich an! Genau das ist sein Wesenskern! Es gibt punktuell
so viele wundervolle Augenblicke, Dinge, Phasen, Menschen, Erlebnisse,
und du möchtest, dass sie nie vergehen. Du trägst deinen kleinen Sohn
auf einem Unterarm ins Bett, während er seinen Führerschein macht und
parallel seinen ersten Schultag erlebt. Immer, immer wirst du an diesen
Plätzen sein, als wären sie in Glas gegossen. Sie lassen dich nie mehr
los und sie verharren in deinem Herzen, bis du stirbst. Alles steht
nebeneinander und geschieht gleichzeitig, vermischt sich, wie eine
Collage. Du greifst hindurch wie durch Wolken - ein rasend schneller
Traum, den du einfach nicht anhalten kannst, unwirklich irgendwie und
allezeit von tiefer Traurigkeit durchzogen, gerade in seinen süßesten
Momenten – ein fortwährendes Abschiednehmen und Nichtloslassenkönnen.
Wenn
Robert zum Schluss für immer Abschied nehmen muss von Fleur, Raphael
und Albert, dann ist es so, als müsse auch ich Abschied nehmen, von ihm,
vom Leben - von allem, was ich liebe. C'est la vie.
Die fabelhafte Welt der Amélie:
Überwältigend
poetisch, einfallsreich und fantasievoll. Wie ein warmer Wind, der die
farbigen Herbstblätter von einer Pariser Avenue in die nächste wirbelt.
Zauberhaft und zuckersüß (kitschig). Ein absoluter Traum.
Die Musterknaben
Wenn es
einen deutschen Kultfilm gibt, dann diesen! Docker & Dretzke: das
beste, lustigste, sympathischste Polizistenduo, das es je gab. Die
Dialoge sind zum in-die-Ecke-schmeißen und die Sprüche einfach göttlich!
Tolle Schauspieler. Cooler Soundtrack. Anschauen! Unbedingt!
Übrigens ist auch Teil 2 recht gut. Über den dritten im Bunde hülle ich den Mantel des ewigen Vergessens und Fremdschämens.
Ist das Leben nicht wunderschön?!
Wenn
zum Schluss George Baileys Freunde angerannt kommen, um ihm aus der
Misere zu helfen, und wenn plötzlich Zouzous Rosenblätter wieder da
sind, dann ist das das Herzerwärmendste, was ich kenne. Der schönste
Weihnachts-Märchen-Film, der je gedreht wurde. Danke Clarence, ich will wieder leben!!!
Der Pate
Brillante Verfilmung eines großartigen Romans. Hier stimmt einfach alles, jedes Bild, jede Geste, jeder Mord, jedes noch so kleine Detail. Mafia pur mit durchweg überragenden Schauspielern. Ein Meisterwerk.
Der zweite Teil steht seinem Vorgänger in nichts nach. Vielleicht sogar noch einen Tick besser mit Al-Pacino-Superstar: eiskalt, tödlich lächelnd und unerbittlich. Auch der dritte Teil ist absolut empfehlenswert.
Birdman
Birdman ist all das, was Film im besten Sinne sein kann: ein Mitgenommenwerden in einen Raum voller fieberhaft-aufregender Magie, genauer gesagt: in ein Theater voller Magie, denn letztlich ist Birdman auch ein Film über das Theater, darüber, was darin vor sich geht, hinter den Kulissen, mit den Darstellern, in den Darstellern. Nach Amores Perros, 21 Gramm (mit Abstrichen) und Babel beweist Regisseur Iñárritu einmal mehr, dass er genau dies ist: ein begnadetes Genie. Und Birdman ein Meisterwerk. Auch Michael Keaton, der sich in der Rolle des Hauptdarstellers selbst in der Vergangenheit verloren hat und dieser verzeifelt und vergeblich hinterherjagt, ist großartig, brillant, umwerfend. Ebenso Emma Stone, die vielleicht beste Schauspielerin dieser Tage.
Kann man einen virtuoseren Film drehen als Birdman? Ich glaube nicht.
Täglich grüßt das Murmeltier
Was für eine geniale Idee: jeden Tag aufs Neue erwacht der egozentrische Wetterfrosch von Kanal 9, Phil Conners, in Punxatowny, einem Nest am Rand der Welt, so lange, bis er endlich begriffen hat, worauf es ankommt. Neben der Fernsehserie „Fawlty Towers“ das lustigste, was Zelluloid zu bieten hat. Was Bill Murray und Andie McDowell doch für exzellente Schauspieler sind!
Im Westen nichts Neues
Keinen Roman habe ich häufiger gelesen als Remarques Absage an den Krieg und an das sinnlose Verheizen von Menschmaterial. Um niemanden habe ich häufiger getrauert als um Paul Bäumer, der so still stirbt, dass es einem die Sprache verschlägt. Kaum zu glauben, dass der Film 1930 gedreht wurde. Lewis Milestone heißt der Regisseur, und das trifft es: ein Meilenstein!
Und hier noch einige Filme, die man gesehen haben sollte:
Casablanca
Gab es je einen cooleren Romantiker als Humphrey Bogart alias Rick Blaine?! Der weichste Kern in der rauhsten Schale! Schaut seiner Ingrid Bergmann verliebt in die Augen und lässt sie mit Victor Lazlo abziehen… Spiel’s noch hundertmal, Sam!
Sophie Scholl
Julia Jentsch spielt zum Niederknien gut. Wärmstes Menschsein. Der hellste Fleck im dunkelsten Morast deutscher Geschichte.
Der Pianist
Die wahre (und nahezu unfassbare) Geschichte eines Überlebenden des Warschauer Ghettos. Was Menschen aushalten können! Adrien Brody spielt sich die Seele aus dem Leib und hat den Oscar doppelt und dreifach verdient.
Once
Der beste Musikfilm, den ich je gesehen habe. Fleisch und Blut und Herz und Gesang, so wie es sein muss, so wie jeder Song sein sollte: erlitten, beseelt, kraftvoll, romantisch, poetisch, laut, leise, liebevoll - egal, Hauptsache authentisch in jeder Zeile. Die Kamera wackelt mitunter, der Zoom surrt hier und da, die rechte Beleuchtung fehlt an manchen Stellen... und genau deshalb ist er so gut, dieser kleine Film: weil man selbst daneben steht, als wäre man dabei, in dunklen Ecken und zugigen Fluchten, als schaue man den fantastischen Protagonisten über die Schulter beim Straßenmusizieren und Songschreiben.
Auf Wiedersehen Kinder
Die Freundschaft zwischen einem französischen und einem jüdischen Jungen während des 2. Weltkriegs endet still und traurig. Ein kleiner, ganz großer Film.
Young@heart
Noch ein großartiger, begeisternder, berührender Musikfilm neueren Datums. Diesmal wird ein Chor über einige Wochen hinweg dokumentarisch begleitet, der absolut außergewöhnlich ist: die Mitglieder sind im Duchschnitt 80 Jahre alt, und sie geben Rock- und Punksongs (auf geniale Weise!) zum Besten! Soviel Lebensfreude und Humor gibt es selten zu bestaunen. Da wird vom Totenbett aufgestanden und die Chemotherapie hintangestellt, bloß um singen zu können. Yeeeeeeaaaaahhhh, I feel good!
Die 12 Geschworenen
Nahezu ein verfilmtes Theaterstück – mit dem besten Ensemble, das man sich vorstellen kann. Ausschließlich Sprache und Filmschnitt, und trotzdem superspannend. Im Zweifel für den Angeklagten!
Bella Martha
Berührend, traurig, superlecker. Nach dem Film stürzt man entweder zum Kühlschrank oder geht gleich ins beste Restaurant der Stadt. Wäre Martina Gedeck Engländerin oder Amerikanerin, sie wäre ein Weltstar.
Der Himmel über Berlin
Wunderbare Poesie in Wort und Bild. Engel, die uns begleiten, und ein Engel, der die rein zuschauende Unsterblichkeit aufgibt, um die Liebe zu spüren. Die Schlussmonologe sind betörend.
Der Freund meiner Freundin
Stellvertretend für so viele Filme von Eric Rohmer, die ich über alles liebe: ruhig, und unaufdringlich, und die Dialoge federleicht und hingeschmeichelt, wie der Sommerwind in den Haaren.
Das Dschungelbuch
Probier's mal mit Gemütlichkeit. Balu der Bär, den liebt man sofort - und dann für immer. Der schönste Zeichentrickfilm aller Zeiten. Unschlagbar.
Antonias Welt
Hier purzelt das Leben wie Jahreszeiten ineinander, Generation um Generation, mit kleinen Eigenheiten und liebenswerten Charakteren – sich selbst gebärend und sich selbst genügend.
Alien
Die letzten 15 Minuten sind atemberaubend. Ich zittere heute noch.
Schindlers Liste
Kaum zu glauben, dass der Film von Steven Spielberg stammt: mal kein dämliches Pathos und keinerlei Misstöne. Hervorragendes Drehbuch. Unendlich ergreifend. Zum Weinen.
Der Soldat James Ryan
Noch einmal Spielberg, jetzt aber mit Einschränkungen. Die ersten 20 Minuten sind Krieg pur, als würde eine Handgranate direkt vor deinen Augen explodieren. Schmutzig, dreckig und absolut unmenschlich. Unglaublich und einmalig! Auch die Panzerschlacht ist genial inszeniert. Der Rest ist lala, und die unvermeidliche amerikanische Flagge zum Schluß einfach nur ärgerlich.
Love Story
Ja, Kitsch irgendwie, keine Frage. Aber herzzerreißend schön! Vielleicht der ultimative Seufz-Heulfilm, bei dem der Soundtrack den halben Film ausmacht. Tipp: DVD ausliehen und noch mal mit Audio-Kommentar des Regisseurs anschauen! Da erfährt man mehr übers Filmemachen als in hundert Büchern!
Lola rennt
Schnell, innovativ, kultig. Zweiter Versuch: rasant, kraftvoll, packend. Und noch einmal: Spritzig, frisch, rot.
The Blair Witch Projekt
Hat mich aus dem Kinositz geknallt wie kein anderer Film. Subtilster Psycho-Horror ohne jeden Tropfen Blut oder Gewalt. Die Leinwand ist schwarz, kein Geräusch ist zu hören, und genau das ist absolut unerträglich. Ich wollte nur noch, dass dieser Alptraum aufhört. Tipp: Unbedingt im Kino anschauen! Im Fernsehen verliert der Film fast alles.
Platoon
Das amerikanische Trauma: Vietnam. Toller Regisseur. Schöner Scheißkrieg. Over and out.
Good morning Vietnam
Noch einmal das Trauma. Aber völlig anders, richtig lustig nämlich zwischendurch, mit einem genialen Robin Williams. Aussagekräftiger als das meiste laute Getöse. Herr Präsident, wie würden Sie ihre Hoden beschreiben?
Zeugin der Anklage
Ich verrate den Plot an dieser Stelle bestimmt nicht. Marlene Dietrich – was für ein Biest! Willste nen Kuss haben, Dicker?!!!
Der Club der toten Dichter
Jedes Mal möchte ich Neil vom Unvermeidlichen abhalten. Und immer wieder ist er tot.
Wenn seine Mitschüler zu guter Letzt auf die Tische steigen, dann steh ich jedes Mal in Gedanken mit ihnen dort. Großartig. Knapp an den Top Ten gescheitert. Carpe diem.
Titanic
Titanic? Wirklich Titanic?? Ja, ja, ja, Titanic! Superkitschiger Zuckerwattenschmalz, ich stimme zu – aber nur soweit es Kate und Leonardo betrifft. Die Inszenierung des Schiffsunterganges ist einfach nur bombastisch.
Bowling for Columbine
Eigentlich stellvertretend für alle Michael-Moore-Dokumentar-Ernst-Satire-Filme. Hat völlig zu Recht den Oscar gewonnen. Virtuos! Mag Michael Moore noch so umstritten in der Wahl seiner Mittel sein, er ist zuallererst ein richtig guter Filmemacher. Und wer ein soziales Gewissen hat, der sollte seine Werke auf keinen Fall verpassen.
War-Photographer
Noch ein Dokumentarfilm, diesmal über den Kriegsfotografen James Nachtwei. Was für ein ruhiger, besonnener, taktvoller Mensch, der da mitten im Feuer zwischen Kugeln und Granaten aufrüttelnde Bilder schießt. Ein großer Künstler und Friedenskämpfer – aber auch ein Besessener, Getriebener, Verrückter.
Keine Lieder über Liebe
Ein Film ohne Drehbuch. Die Schauspieler wurden einfach auf Musik-Tournee geschickt, mit punktuellen Vorgaben im realen Leben. Selten authentische Dialoge und Szenen!
Good Bye Lenin
Deutsch-deutsche Geschichtsverarbeitung mal ganz anders. Witzige Einfälle wechseln sich mit traurigen, berührenden Momenten ab. Spitzen-Schauspielerriege aus eigenen Landen! Außerdem äußerst interessantes DVD-Bonusmaterial!
American Beauty
Der amerikanische Vorstadt(alp)traum. Oh Baby!
Grüne Tomaten
Erst den tollen Film gucken! Dann das noch bessere Buch lesen!
Dead man walking
Ist hier irgendjemand FÜR die Todesstrafe? Anschauen. Nachdenken. Schnauze halten! Sean Penn spielt großartig.
Was ist mit Bob
Noch einmal Bill Murray – der diesmal als Psychowrack-Hypochonder Richard Dreyfuss in den Wahnsinn treibt. Der Film steht hier vor allem aus einem einzigen Grund: wegen der definitiv witzigsten Einzelszene! Wenn Bob dem armen Doktor Marvin vor dem Erstickungstod bewahrt und ihm den Hähnchenknochen aus der Kehle springt, dann könnte ich mir jedes Mal vor Lachen in die Hose pinkeln.
Und dann wären dann da noch die mindestens dreihundert anderen tollen Filme, die ich hier nicht alle aufzählen kann: Einer flog übers Kuckucksnest, Little Miss Sunshine, Toni Erdmann, Frances Ha, Another Earth, Night Crawler, Sommer vorm Balkon, Midnight in Paris, City of God, Billy Elliot, Blue Jasmin, 12 years a slave, Mein Leben als Hund, Die Abenteuer von Reinette und Mirabelle, Stand by me, The Wrestler, Hundstage, Der Malteser Falke, Night on earth, Der Schmetterling, Das Leben ist schön, Die Verurteilten, Der Stadtneurotiker, Babel, Mr. Smith geht nach Washington, Das Boot, Die fabelhaften Baker Boys, Taxi Driver, The Commitments, Angel Heart, Halbe Treppe, Cinema Paradiso, The War Game, Hotel Ruanda, Paris Texas, Kramer gegen Kramer, 12 Monkeys, Ein Fisch namens Wanda, Der freie Wille, Gilbert Grape, Pulp Fiction, Die Kinder des Monsieur Matthieu, Der falsche Mann, Coffee and Cigarettes, Sideways, Control, Music Box, Schmetterling und Taucherglocke, … ich liebe Kino!
---------------------------